MUbiL

Monitoring der Umstellung auf biologischen Landbau

Avifauna

Institut für Zoologie
Projektleitung: Ass. Prof. Dr. Ulrich Straka
Projektbearbeitung: DI Dr. Anton Stefan Reiter

Die Ziele dieses Teilprojektes sind eine avifaunistische Analyse und Bewertung der agrarökologischen Ausgangssituation des Biobetriebes Rutzendorf und Dokumentation der Auswirkungen der Betriebsumstellung auf biologischen Landbau sowie agrarökologischer Begleitma�nahmen. Gemä� dem ganzheitlich formulierten Forschungsansatz des vorliegenden Projektes, der nicht nur Fragestellungen der Agrarproduktion sondern auch den Bereich des Naturschutzes und der Landschaftsökologie umfasst, soll am Beispiel der Avifauna die Bedeutung des Projektgebietes als Lebensraum dokumentiert werden. Die Ergebnisse sind eine wesentliche Grundlage bei der Erarbeitung von Entwicklungszielen für die Bewirtschaftung der Ackerflächen sowie für die Neuanlage und Pflege von Landschaftselementen.

Ergebnisse: In den Jahren 2003 und 2005 wurde eine flächendeckende Brutvogelkartierung durchgeführt. Das Projektgebiet Rutzendorf zeichnet sich durch eine verarmte, für intensiv agrarisch genutzte Flächen des Marchfeldes typische Brutvogelfauna aus. Von den im Untersuchungszeitraum festgestellten 102 Vogelarten traten lediglich 14 Arten auch als Brutvögel auf. Ob die von 2003 bis 2005 beobachtete Zunahme der Artenzahl und Individuenzahl der Brutvögel als natürliche Bestandesschwankung oder als Hinweis auf eine Verbesserung der agrarökologischen Gesamtsituation durch biologische Bewirtschaftung zu werten ist, kann erst bei Fortsetzung dieses Trends in den nächsten Jahren beurteilt werden. Als günstig für charakteristische Bodenbrüter der Agrarlandschaft wie Feldlerche und Wachtel erwies sich bei entsprechender Bewirtschaftung das Vorhandensein von Luzerne in der Fruchtfolge. Der aktuelle Zustand der nicht ackerbaulich genutzten Landschaftselemente bietet gegenwärtig nur einer geringen Anzahl anpassungsfähiger und weit verbreiteter Vogelarten Lebensmöglichkeit. Das mit gro�er Wahrscheinlichkeit mit der Neuanlage von Wildkrautstreifen in Zusammenhang stehende Auftreten der Dorngrasmücke im Projektgebiet im Jahr 2005 zeigt jedoch, dass eine auf bestimmte Zielarten ausgerichtete Pflege vorhandener bzw. eine Neuanlage nicht ackerbaulich genutzter Landschaftselemente zu einer Aufwertung des Projektgebietes als Lebensraum führen kann.
Details zu Zielen, Methoden und Ergebnisse: Projektbericht MUBIL I